Donnerstag, 3. März 2016

Kündigung nach 2 Jahren durch die Zanox AG

Ich bin bei der Zanox AG in Berlin angestellt. Also zumindest bis die Kündigungsfrist durch ist. Vor 2 Jahren habe ich als Account Managerin dort angefangen. Mich schnell eingearbeitet und mich im Kollegenkreis wohl gefühlt. Dann wurde ich schwanger. Man hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen, aber da meine Teamleiterin auch schwanger war und eine weitere Kollegin mir von ihrem Glück erzählte, empfand ich es als nicht mehr ganz so schlimm. Mein Team hat sich auch gefreut und so wurde mein Bauch immer dicker. Der Chef der Sales Abteilung hat 4 Kinder und hat sich auch immer mal nach meinem Zustand erkundigt. Es war ein angenehmes miteinander. Leider hatte ich dann eine nicht so angenehmen Verlauf der Schwangerschaft und ich sollte nur noch 6 Stunden arbeiten. Trotzdem habe ich mir mehr Kunden aufgehalst und mich reingehängt. Dann, einen Monat vor dem Mutterschutz habe ich es nicht mehr zur Arbeit geschafft. Ich wurde vom Arzt freigestellt und habe bis zur Geburt nur noch liegen können. Dann wurde meine Tochter endlich geboren und alles war gut. Zu meinem Geburtstag bekam ich vom Team sogar noch einen Fleurop Blumenstrauß und war am überlegen wie es mit dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit aussieht. Da ein zweimonatiger Auslandaufenthalt im 8.Monat der Elternzeit anstand, bat mich die Firma darum, dass Gespräch zum Wiedereinstieg vorher zu machen.

Und so ging ich dann im 7. Monat der Elternzeit freudestrahlend in meine Firma. Ich freute mich sogar schon wieder auf die Arbeit und die Kollegen. Ja, ich sprach in Krabbelgruppen sogar davon wie sehr ich die Arbeit vermisste. Nun stand ich wieder in der Firma, schaute mich um und grüßte die Kollegen die ich noch kannte. Ich war auch schon 2 mal mit meiner Tochter vor Ort gewesen und habe "Hallo" gesagt und mein Mäuschen gezeigt. Alle hatten sich gefreut und gefragt wann ich denn wieder anfangen werde. Ich ging damals ja von Februar oder März aus.

So saß ich nun an diesem Tag Anfang Oktober in dem Büro mit Spreeblick. Dem Chef der Salesabteilung gegenüber und neben mir eine aus der Personalabteilung. Ich freute mich die beiden zu sehen. Das Gesicht von Martin wurde dann aber sehr ernst und er sagte mir "Das Budget ist voll, wir können dich nicht wieder einstellen!" Ich war wie versteinert und konnte es nicht glauben. Er wiederholte und die aus der Personalabteilung bestätigte nickend. Mein Herz schlug schnell, ich fing an zu zittern und brach schließlich in Tränen aus. Das könne nur ein schlechter Scherz sein? Wann sagen sie endlich "Nur ein Scherz.."? Leider war es kein Scherz. Ich sammelte mich wieder und fragte wie das sein kann, da eine Kollegin aus dem Team ja gekündigt hatte und mindestens 3 neue Leute eingestellt wurden. Mit der Begründung dass sie das ja noch nicht wussten zu dem Zeitpunkt wurde argumentiert. Ich konnte es nicht fassen! Ich habe nie etwas zu schulden kommen lassen! Habe meine Arbeit immer gut gemacht. Nun soll ich gekündigt werden? Ich, jetzt als Mutter?! Ich wollte nur noch weg. Nahm meine Jacke und meine Tasche, doch die aus der Personalabteilung packte mich am Arm und sagte "Bleib hier. Wir müssen das noch besprechen.." Sie zog mich wieder auf den Stuhl und sagte mir dass es die Möglichkeit der Kündigung nach der Elternzeit gibt oder des Aufhebungsvertrages. Ich wollte einfach nur meinen Arbeitsplatz zurück. Ich wusste gar nicht was das alles soll und so bin ich Kopflos mit meine Sachen raus.

Ich war so fertig die Tage danach. Erkundigte mich gleich bei Verdi nach meinen Rechten und nahm Kontakt zu Kollegen auf. Da erfuhr ich dann auch dass eine neue Kollegin die Woche vor dem Gespräch neu angefangen hatte. Eine Woche später kam dann tatsächlich eine Email aus der Personalabteilung mit dem Titel "Follow up". Es scheint, als wenn es gar keine Skrupel gibt eine Arbeitnehmerin während ihrer Elternzeit mürbe zu machen. Als wenn ich mich mit denen hinsetzen würde und in meiner Erziehungszeit bespreche, wie ich am besten rausgeschmissen werde. Ich versuchte mich auf meine Tochter zu konzentrieren die langsam anfing zu laufen und natürlich auf die Vorbereitungen zum Auslandsaufenthalt.

Leider schwebte immer diese dunkle Wolke mit und ich muss sagen, es ist schwer diese Enttäuschung, vor allem menschlich zu verkraften. Besonders die Tatsache das ein Vater von 4 kleinen Kindern und eine Frau, mir sagen dass ich rausgeschmissen werden soll hat mich zutiefst erschrocken. Von Kollegen kamen bedauernde Worte, jedoch denkt scheinbar nur jeder an sich und seinen Platz im Unternehmen und hat mit Solidarität untereinander nicht viel am Hut.

Jetzt kam die schriftliche Kündigung und wir werden sehen wie es weitergeht.

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